Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Vereinigung der Parlamenstredakteurinnen und -redakteure hat gemeinsam mit anderen journalistischen Organisationen einen Appell für ein modernes Informationsgesetz veröffentlicht. Anlass war die Diskussion um das „Verwertungsverbot”, die gezeigt hat, wie wichtig der abgesicherte Zugang zu öffentlichen Informationen ist.
Mit besten Grüßen
Wolfgang Sablatnig
Gemeinsame Aussendung aller österreichischen Journalistenvereinigungen:
Journalistinnen und Journalisten fordern modernes Informationsgesetz
Die österreichischen Vereinigungen von Journalistinnen und Journalisten - Presseclub Concordia, Vereinigung der ParlamentsredakteurInnen, Initiative für Qualität im Journalismus, Verein der Chefredakteure, Journalistengewerkschaft, Reporter ohne Grenzen, Österreichischer Journalisten Club und Österreichischer Presserat – fordern ein modernes Informationsfreiheitsgesetz.
Wie die Debatte um einen neuen “Geheimnisschutz” bzw. eine Informationsordnung für Parlamentarier gezeigt hat, muss die Presse- und Informationsfreiheit ein unantastbares Menschenrecht bleiben. Alle journalistischen Organisationen sehen es als ihre Pflicht an, weiterhin wachsam zu bleiben und darauf zu achten, was in dieser künftigen “Informationsordnung” für das Parlament geregelt sein wird.
Wesentlich mehr als neue Geheimhaltungsstufen für Akten braucht Österreich endlich ein modernes Informationsfreiheitsgesetz, wie es in anderen Staaten längst Usus ist. Nach dem Vorbild der slowenischen, deutschen, britischen, skandinavischen oder US‐ amerikanischen Informationsfreiheitsgesetze soll Auskunft die Regel und Geheimhaltung von Informationen nur die Ausnahme sein.
Ämter und Behörden sollen verpflichtend ihre Akten und Vorgänge veröffentlichen bzw. für die BürgerInnen zugänglich machen. Zu diesem Zweck sollen verbindliche Qualitätsstandards für den Zugang definiert und öffentlich diskutiert werden.
Die journalistischen Vereinigungen Österreichs fordern die Abgeordneten des österreichischen Parlaments auf, das Amtsgeheimnis im Verfassungsrang abzuschaffen und so rasch wie möglich ein modernes Informationsfreiheitsgesetz zu verabschieden. Der bisher vorliegende Entwurf der Bundesregierung erfüllt diese Forderung nicht, wie auch die kritischen Stellungnahmen in der Begutachtung zeigen.
Aussendende Organisationen in alphabetischer Reihenfolge:
Initiative für Qualität im Journalismus
Journalistengewerkschaft
Österreichischer Journalisten Club
Österreichischer Presserat
Presseclub Concordia
Reporter ohne Grenzen
Verein der Chefredakteure
Vereinigung der ParlamentsredakteurInnen